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Er brachte es zu Ruhm und Ehre, war der Neffe eines berühmt-berüchtigten Piraten und starb einen unwürdigen Tod. Ahmet Muhyiddin Piri, der im 15. und 16. Jahrhundert als Seefahrer, Kartograf, Freibeuter, Politiker, Dichter und militärischer Führer wirkte, lebt bis heute im kollektiven Gedächtnis des Morgenlandes fort. Sein bedeutsamstes Erbe, die Karte des Piri Reis, zählt zu den geheimnisvollsten Relikten des Spätmittelalters und gibt Historikern wie Wissenschaftlern noch immer Rätsel auf.
Es wird wohl der Geschmack von Salzwasser in der Luft gelegen haben, als Ahmet Muhyiddin Piri um 1470 in der türkischen Hafenstadt Gallipoli zur Welt kommt. In die Geschichte wird er eingehen als Piri Reis, Träger des osmanischen Titels Reis; vergleichbar mit dem Dienstgrad eines Admirals. Sein Leben lang fährt Piri Reis zur See, tritt bereits als Jugendlicher in die Fußstapfen seines berühmten Onkels, des Piraten Kemal Reis. In blutigen Seeschlachten kämpft er gegen die Venezianer und Spanier, lernt auf seinen Reisen fünf verschiedene Sprachen sicher zu beherrschen und gilt als einer der größten Universalgelehrten seiner Zeit. Mit Anfang Vierzig lässt Piri sich für einige Jahre in seiner Heimatstadt Gallipoli nieder. Dort arbeitet er an seinen literarischen Werken, dichtet etwa über das Führen von Segelschiffen. Im Jahr 1513 schließlich entsteht die berühmte Karte des Piri Reis. Neben seinen eigenen Beobachtungen nutzt der erfahrene Seemann für sein Opus magnum diverse bereits existierende Karten aus verschiedenen Jahrhunderten. Bei einer davon soll es sich um eine eigenhändig von Christoph Kolumbus erstellte Karte gehandelt haben, die Piris Onkel Kemal bei einem seiner Raubzüge erbeutete. Dies immerhin würde die erstaunlich exakte Abbildung der südamerikanischen Küstenlinie erklären. Bis heute aber bleibt unergründlich, woher Piri Reis das Wissen über Lage und Ausformung der Nordküste der Antarktis besaß; wurde doch der Südkontinent nach heutigem Kenntnisstand erst 1818 überhaupt entdeckt. Und als wäre dies alles nicht wunderlich genug, kommt noch hinzu, dass Piri die Antarktis nicht als vereiste, sondern begrünte Fläche abbildete.
Nur wenige Jahre nach Fertigstellung seiner berühmten Weltkarte zieht es Piri Reis wieder aufs Meer hinaus. Er dient als Kapitän der osmanischen Flotte, hat Anteil an der Unterwerfung Ägyptens und wird dort sogar als Statthalter eingesetzt. Abermals nutzt der leidenschaftliche Seefahrer die Zeit an Land für sein literarisches und kartografisches Schaffen. Im hohen Alter von 77 Jahren wird Piri Reis schließlich zum Oberbefehlshaber der osmanischen Flotte ernannt. In dieser Funktion gelingen ihm zahlreiche Eroberungen, die nicht nur die Landmasse, sondern auch den Reichtum des osmanischen Reichs mehren. Doch seine großartigen Erfolge bringen ihm nicht nur Bewunderung ein. Es ist ein Neider, der 1554 ein Komplott schmiedet, um den einflussreichen Militärführer zu beseitigen. Der teuflische Plan geht auf. Der Sultan schenkt dem Intriganten Glaube und lässt den mittlerweile 84-jährigen Piri Reis öffentlich enthaupten.
Er brachte es zu Ruhm und Ehre, war der Neffe eines berühmt-berüchtigten Piraten und starb einen unwürdigen Tod. Ahmet Muhyiddin Piri, der im 15. und 16. Jahrhundert als Seefahrer, Kartograf, Freibeuter, Politiker, Dichter und militärischer Führer wirkte, lebt bis heute im kollektiven Gedächtnis des Morgenlandes fort. Sein bedeutsamstes Erbe, die Karte des Piri Reis, zählt zu den geheimnisvollsten Relikten des Spätmittelalters und gibt Historikern wie Wissenschaftlern noch immer Rätsel auf.
Es wird wohl der Geschmack von Salzwasser in der Luft gelegen haben, als Ahmet Muhyiddin Piri um 1470 in der türkischen Hafenstadt Gallipoli zur Welt kommt. In die Geschichte wird er eingehen als Piri Reis, Träger des osmanischen Titels Reis; vergleichbar mit dem Dienstgrad eines Admirals. Sein Leben lang fährt Piri Reis zur See, tritt bereits als Jugendlicher in die Fußstapfen seines berühmten Onkels, des Piraten Kemal Reis. In blutigen Seeschlachten kämpft er gegen die Venezianer und Spanier, lernt auf seinen Reisen fünf verschiedene Sprachen sicher zu beherrschen und gilt als einer der größten Universalgelehrten seiner Zeit. Mit Anfang Vierzig lässt Piri sich für einige Jahre in seiner Heimatstadt Gallipoli nieder. Dort arbeitet er an seinen literarischen Werken, dichtet etwa über das Führen von Segelschiffen. Im Jahr 1513 schließlich entsteht die berühmte Karte des Piri Reis. Neben seinen eigenen Beobachtungen nutzt der erfahrene Seemann für sein Opus magnum diverse bereits existierende Karten aus verschiedenen Jahrhunderten. Bei einer davon soll es sich um eine eigenhändig von Christoph Kolumbus erstellte Karte gehandelt haben, die Piris Onkel Kemal bei einem seiner Raubzüge erbeutete. Dies immerhin würde die erstaunlich exakte Abbildung der südamerikanischen Küstenlinie erklären. Bis heute aber bleibt unergründlich, woher Piri Reis das Wissen über Lage und Ausformung der Nordküste der Antarktis besaß; wurde doch der Südkontinent nach heutigem Kenntnisstand erst 1818 überhaupt entdeckt. Und als wäre dies alles nicht wunderlich genug, kommt noch hinzu, dass Piri die Antarktis nicht als vereiste, sondern begrünte Fläche abbildete.
Nur wenige Jahre nach Fertigstellung seiner berühmten Weltkarte zieht es Piri Reis wieder aufs Meer hinaus. Er dient als Kapitän der osmanischen Flotte, hat Anteil an der Unterwerfung Ägyptens und wird dort sogar als Statthalter eingesetzt. Abermals nutzt der leidenschaftliche Seefahrer die Zeit an Land für sein literarisches und kartografisches Schaffen. Im hohen Alter von 77 Jahren wird Piri Reis schließlich zum Oberbefehlshaber der osmanischen Flotte ernannt. In dieser Funktion gelingen ihm zahlreiche Eroberungen, die nicht nur die Landmasse, sondern auch den Reichtum des osmanischen Reichs mehren. Doch seine großartigen Erfolge bringen ihm nicht nur Bewunderung ein. Es ist ein Neider, der 1554 ein Komplott schmiedet, um den einflussreichen Militärführer zu beseitigen. Der teuflische Plan geht auf. Der Sultan schenkt dem Intriganten Glaube und lässt den mittlerweile 84-jährigen Piri Reis öffentlich enthaupten.