Seite 1 / 3
Nur wenige Maler wurden bereits als Jugendliche dank ihres Talentes berühmt. Sicher ein Paradebeispiel hierfür ist John Singleton Copley, der als Sohn anglo-irischer Kolonisten in Bosten (Massachusetts) aufwuchs und bereits mit 14 Jahren ein Porträt seines Bruders anfertigte. Mit fünfzehn Jahren verdiente er sein erstes Geld mit dem Porträt eines lokalen Geistlichen, und mit sechzehn malte er sein heute noch bekanntes Frühwerk "Mars, Venus und Vulcan". Copley ernährte nicht nur die Familie durch seine Kunst, er stieg auch rasch in die gehobenen Kreise Bostons auf.
In dieser Zeit des Siebenjährigen Krieges um den Besitz von Kanada galt "Amerika" als raue Ecke und ewiger Unruheherd. Vielleicht auch deswegen sorgten Copleys Bilder ab 1766 auch in Großbritannien für eine Sensation, speziell das Porträt "Junge mit Eichhörnchen". Kritiker verglichen ihn mit Rubens oder van Dyck, und empfahlen ein Engagement in Europa. Während gerade Boston sich peu a peu zur Hochburg kolonialer Unzufriedenheit entwickelte, gab sich Copley betont unpolitisch; die Familie seiner Frau waren allesamt "Loyalisten" - sein Schwiegervater, Mr. Clarke, war einer der geschädigten Importeure bei der berühmten "Boston Tea Party". Copley verließ Massachusetts im Jahr des Kriegsausbruchs 1774 und sollte nie mehr zurückkehren.
In London begann Copley eine zweite Karriere als Historienmaler. Historische Stücke waren im nationalbewussten, aufstrebenden Inselreich jener Zeit stark gefragt. So debütierte er mit dem "Tod des Earl of Chatham" und malte Seestücke wie die Kapitulation des Admirals de Winter, aber auch religiöse Themen wie "Hagar und Ismael in der Wüste". Copley verleugnete aber auch seine amerikanischen Wurzeln nicht. Nach Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten war er der erste, der es wagte, ein Schiff mit der US-Amerikanischen Flagge zu malen - "Watson und der Hai", eine Errettung aus höchster Not, wurde auf beiden Seiten des Atlantiks ein Erfolg. Copley porträtierte viele bekannte US-Amerikaner während ihrer London-Aufenthalte, etwa die späteren US-Präsidenten John Adams und John Quincy Adams. Angedachte Besuche in der alten Heimat kam aber nie zustande. Die Napoleonischen Kriege zehrten sein Vermögen auf.
John Singleton Copley wird heute auf beiden Seiten des Atlantiks hochgeschätzt. Sein Sohn John Singleton Copley jr., ein brillanter Anwalt und Rechtsgelehrter, wurde später sogar britischer Lordkanzler.
Nur wenige Maler wurden bereits als Jugendliche dank ihres Talentes berühmt. Sicher ein Paradebeispiel hierfür ist John Singleton Copley, der als Sohn anglo-irischer Kolonisten in Bosten (Massachusetts) aufwuchs und bereits mit 14 Jahren ein Porträt seines Bruders anfertigte. Mit fünfzehn Jahren verdiente er sein erstes Geld mit dem Porträt eines lokalen Geistlichen, und mit sechzehn malte er sein heute noch bekanntes Frühwerk "Mars, Venus und Vulcan". Copley ernährte nicht nur die Familie durch seine Kunst, er stieg auch rasch in die gehobenen Kreise Bostons auf.
In dieser Zeit des Siebenjährigen Krieges um den Besitz von Kanada galt "Amerika" als raue Ecke und ewiger Unruheherd. Vielleicht auch deswegen sorgten Copleys Bilder ab 1766 auch in Großbritannien für eine Sensation, speziell das Porträt "Junge mit Eichhörnchen". Kritiker verglichen ihn mit Rubens oder van Dyck, und empfahlen ein Engagement in Europa. Während gerade Boston sich peu a peu zur Hochburg kolonialer Unzufriedenheit entwickelte, gab sich Copley betont unpolitisch; die Familie seiner Frau waren allesamt "Loyalisten" - sein Schwiegervater, Mr. Clarke, war einer der geschädigten Importeure bei der berühmten "Boston Tea Party". Copley verließ Massachusetts im Jahr des Kriegsausbruchs 1774 und sollte nie mehr zurückkehren.
In London begann Copley eine zweite Karriere als Historienmaler. Historische Stücke waren im nationalbewussten, aufstrebenden Inselreich jener Zeit stark gefragt. So debütierte er mit dem "Tod des Earl of Chatham" und malte Seestücke wie die Kapitulation des Admirals de Winter, aber auch religiöse Themen wie "Hagar und Ismael in der Wüste". Copley verleugnete aber auch seine amerikanischen Wurzeln nicht. Nach Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten war er der erste, der es wagte, ein Schiff mit der US-Amerikanischen Flagge zu malen - "Watson und der Hai", eine Errettung aus höchster Not, wurde auf beiden Seiten des Atlantiks ein Erfolg. Copley porträtierte viele bekannte US-Amerikaner während ihrer London-Aufenthalte, etwa die späteren US-Präsidenten John Adams und John Quincy Adams. Angedachte Besuche in der alten Heimat kam aber nie zustande. Die Napoleonischen Kriege zehrten sein Vermögen auf.
John Singleton Copley wird heute auf beiden Seiten des Atlantiks hochgeschätzt. Sein Sohn John Singleton Copley jr., ein brillanter Anwalt und Rechtsgelehrter, wurde später sogar britischer Lordkanzler.