Stille Nacht(Silent Night)Viggo Johansen |
€ 0.00
Enthält ??% MwSt.
|
1891 · Öl auf Leinwand
· Bild ID: 211947
Viggo Johansen, ein dänischer Maler, schuf das Bild „Silent Night“ 1891, welches übersetzt so viel wie „Stille Nacht“ beziehungsweise „Weihnachtsabend“ bedeutet. Dem Realismus zu zuordnen, bildet eine Familientradition am Heiligabend den Kern dieser Geschichte und wahrt so den Anschein einer Szenerie, die der Betrachter für wahr befinden kann. Vielmehr könnte es sich aber auch, um eine Fantasievorstellung oder Erinnerung handeln, deren Wirkkraft durch die Natürlichkeit eingesetzter Figuren einen Wunsch zum Thema äußert. Als Maler bedient sich Viggo Johansen verschiedenen Stilen, die sich als Anlehnung an alte holländische Malerei sowie der Romantik und sogar dem Klassizismus verstehen lassen. Dabei ist die Technik, die der Maler verwendet, im Anklang neoimpressionistisch sowie geheimnisvoll und romantisch. Was ist also auf dem Bild zu sehen.
Eine gute situierte Familie oder Zusammenkunft steht am Weihnachtsabend in einem abgedunkelten Zimmer und umringt teils staunend einen hell erleuchteten Weihnachtsbaum. Das Zimmer, in welchem die Szenerie stattfindet, ist gut bürgerlich als Wohn- oder Esszimmer eingerichtet. Linksseitig des Raumes befindet sich eine Schrankwand, dessen schwarze Oberfläche mit den Schatten, welche die Nacht erzeugt, zu verschwimmen droht. Dennoch ist dieses Dunkel keineswegs abschreckend oder ängstigend, sondern kann unter der Begrifflichkeit schwarzer Romantik als positiv und schön betrachtet werden. In dieser Schrankwand steht Stillleben in Form prunkvoller Vasen, die sich dennoch dezent im Hintergrund halten und nur von den feinen Lichtreflexionen der nahe funkelnden Weihnachtskerzen kurz aus dem Dunkel erscheinen. Einige dieser Vasen sind mit Blumen staffiert, wohingegen andere allein durch die Form glänzen. Eines dieser Stillleben im Vordergrund trägt als kugelförmige Spitze entweder einen Globus, jedoch viel wahrscheinlicher einen Schneeball, mit dem Hinweis einer realen Fantasiewelt, nur im Miniaturformat. Des Weiteren befindet sich in der helleren Ecke hinten rechts eine römisch anmutende Büste, die dem Klassizismus zugeordnet werden kann. Die hintere sowie rechte Wand und die Decke des Zimmers lehnen sich als graubeige Stuckarbeit in der Farbe der Skulptur an und die Übergänge sind fließend gestaltet. Das gleiche gilt für den Dielenboden, der in seinem Verlauf in das dunkle Holz der Schrankwand übergeht. Mit einigen Gemälden im Hintergrund wird die Raumgestaltung vollendet und der Betrachter könnte zu den Personen wechseln, wäre da nicht diese Pflanze im Hintergrund, deren Äste sich aus einer Vase bis hin zur Decke verzweigen. Zweifelsohne ist die Figurengestaltung des Malers keineswegs ein Mysterium und begeistert sowohl durch die stille von Liebe erfüllte Stimmung sowie deren Ausmalung bis in kleinste Detail. Eine Frau, vielleicht die Mutter, steht in einem langen einteiligen Rock gehüllt, mit dem Rücken zum Betrachter. In einem Ringelreigen angeordnet hält sie die Hand eines kleinen Mädchens links von ihr, welches wiederum die Hand eines kaum älteren Mädchens hält. Es folgen ein Junge sowie ein weiteres Kind und ein älterer Junge. Ob sich hinter dem Weihnachtsbaum eine weitere Person befindet, bleibt dem Betrachter verschlossen. Wiederum im Sichtfeld befinden sich zwei weitere Mädchen, die Älteste der Kinder sowie das zweitälteste Mädchen, die ihre Hand der Frau im Vordergrund reicht und somit den Kreis schließt. Die Blicke der Kinder sind alle zum Weihnachtsbaum gerichtet und verströmen einerseits Staunen, Freude, aber auch tiefe Verbundenheit und Demut. Einige Kinder richten ihren Blick geradeaus, wobei nicht zu erkennen ist, ob sie eine Figur im Baum begeistert betrachten oder das Kerzenlicht. Das kleinste Mädchen im Vordergrund sowie ein Junge richten ihren Blick hingegen nach oben, wobei die Ausrichtung des Mädchens körperbedingt erscheint. In Anbetracht dessen, wirkt der Gesichtsausdruck des Großteils der Kinder verträumt. Ambivalent verhält sich nur der erste Junge links im Bild, welcher neugierig unter den Tannenbaum schaut. Wiederum das Gesicht zum kleinsten Mädchen gewandt, schaut die Frau im Ringelreigen zu dem Kind hinunter. Im linken Hintergrund nahe der Schrankwand steht eine ältere Frau, die sich für die Kinder freut. Wirkt die Kleidung der Kinder verspielt und weder prunkvoll noch arm, kann die Kleidung der Frauen als traditionsgemäß fromm angesehen werden. Erstaunlicherweise ist das Geschlecht eines der Kinder nicht genau definiert, da es im Gesicht wie ein Junge erscheint, dennoch in ein helles Kleid gekleidet ist. Einerseits romantisch und schön sowie dem christlichen Glauben folgend, verstört etwas nach mehrmaliger Betrachtung des Bildes. Erfreuen sich nahezu alle Kinder an der Schönheit des Weihnachtsbaums, schaut ein Kind neugierig darunter. Ein Geschenk steht unter dem Baum, welches in Anbetracht der Situation, für alle Kinder bestimmt scheint. Symbolisch wird hier mitunter die christliche Tradition des Teilens und der Nächstenliebe hervorgehoben, ohne jedoch das Gefühl zu verlieren, dass es sich hier mitunter um keine Familie handelt. Das Fehlen einer männlichen Person legt den Schluss nahe, dass es sich entweder um ein Waisenhaus oder eine verwitwete Frau mit ihren Kindern im Vordergrund handelt. Das Geheimnis des Bildes bleibt dabei offen und lebt von der schwarzromantisch angehauchten Stimmung eines Traumes oder der Realität. baum · tanzen · kinder · innenraum · weihnachten · skagen schule · künstlerische familie · abend · lichter · dekoration · sammlung hirschsprung · Hirschsprungske Samling, Copenhagen, Denmark / Bridgeman Images |
5/5 · Bewertungen anzeigen (8)
Hinweis: Es werden nur Bewertungen mit Kommentaren angezeigt. Bewertungen können direkt nach dem Kauf in ihrem Kundenkonto abgegeben werden.
|