Aitu - bis bald(Aitu - see YOU again)Michael H. Dietrich |
€ 0.00
Enthält ??% MwSt.
|
2008 · Öl auf Zinnfolie, kaschiert auf mit Leinwand kaschierte HD-Platte
· Bild ID: 857169
Ahnenverehrung und der sich daraus ergebende Kult sind die Königsdisziplin in der ethnologischen Forschung. Solche Verehrungen gab und gibt es noch immer in allen Kulturen der Welt. In Ozeanien war der Kult der Ahnenverehrung sehr ausgeprägt. Die extrem hierarchisch strukturierte Gesellschaft blieb es auch nach dem Tod. Das gemeine Volk fand sich wieder in der Milchstraße als einer der zahllosen Sterne, die das Band der Galaxie bilden. Hochgestellte Persönlichkeiten, wie Häuptlinge, in das Wissen Eingeweihte, bedeutende Krieger, Schamanen etc. wurden nach ihrem Tod als A-i-tu verehrt. Die am häufigsten gebrauchte Übersetzung lautet: vergöttlichte Ahnen. Das hat nichts zu tun mit dem Kult der Heiligsprechung in der katholischen Kirche.
Nach dem Tod solcher Heroen suchten und fanden die Verbliebenen nach einem neuen Stern am Himmel in der Nacht. Die Wiedergeburt solcher Menschen war also im Kosmos in sichtbarer Form ein neuer Stern. In der Forschung findet man den Begriff "personified form". Der helle Stern Canopus, den man nur von der Südhälfte der Erde aus beobachten kann, war bekannt unter der bildhaften Vorstellung
"he who stands alone". Er hatte als einst lebender Mensch ein so großes Mana, dass er als Aitu ganz alleine am Himmel stand. Jedenfalls sind die ihm nächsten Sterne sichtbar weit von ihm entfernt zu finden.
Canopus steht wirklich alleine und ohne Nachbarn am nächtlichen Himmel über der Südsee.
Es gibt in der Vorstellung polynesischer Astrologen und Astronomen keine Sterne und überhaupt nichts Vergleichbares am Himmel in der Nacht zu unseren naturwissenschaftlichen Vorstellungen.
Damit ist erklärt, dass die teils deutlich menschlichen Figuren in dem Bild keinesfalls abstrahierte Darstellungen von Menschen sind, sondern als Aitu, als kosmische Wesen, "visible" als Sterne zu verstehen sind. Nun stellt sich die Frage, wie viele solcher Aitu miteinander verbunden sind? Es sind neun - aber das kann nur ein Spezialist erkennen, der über jahrzehntelange Forschung an den Zeichen solche Zusammenhänge erkennt.
Dargestellt ist die längste Ligatur in der vermeintlichen Osterinselschrift Rongorongo.
Warum ist der Titel des Bildes ergänzt über den englischen Gruß
"see you again"? Warum wird das Wiedersehen hier ausdrücklich angesprochen?
Die Königsdisziplin in der Malkunst ist sichtbar um Umgang - oder im "Setzen", wie wir Maler es sagen - des Lichts. Nur wenigen Sterblichen haben die Götter das Privileg verliehen, das Licht in ihren Bildern so zu setzen, wie sie es getan hätten.
In diesem Bild ist eine Anspielung auf die marginalen Kompassstriche zu erkennen. Oben ist Norden und damit Süden unten. Westen ist in dem Bild links, womit Osten dann rechts in der Komposition zu finden ist. Ex Oriente lux - der Tag beginnt und die nur nachts sichtbaren Aitu müssen verabschiedet werden, denn im Licht der Sonne bleiben sie uns unsichtbar verborgen.
Der Gruß an die vergöttlichten Ahnen ist gemalt! Das Licht aus dem Osten zeigt sich sophisticated und wird nur von denen verstanden, die "mit dem Herzen sehen", wie es der Fuchs dem Kleinen Prinzen so schön erklärte.
Alle Bilder und Skulpturen, Objekte und Zeichnungen über die vermeintliche Osterinselschrift Rongorongo liegen auf der Nahtschwelle zwischen Kunst und Wissenschaft. Nach über 400 Jahren der Trennung ist das nun erstmalig wieder ein Versuch, zusammenzuführen, was in längst vergangenen Zeiten zusammen gehörte.
Wer mehr über Rongorongo wissen möchte findet es unter www.rongorongo-script.de
osterinsel · polynesien · ahnenkult · sternnavigation · schrift · religion · seefahrt · polynesische mythen · götter ozeaniens |
0 Bewertungen |