Bauerngarten(Farm Garden)Gustav Klimt |
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1905 · Öl auf Leinwand
· Bild ID: 22735
„Nichts zu tun, wird nach kurzer Zeit langweilig“; Gustav Klimts Vorstellungen vom Leben waren - genau wie der Großteil seiner Gemälde - stets voller Aufregung, Farbe und Bewegung. Wie auch im Öl-Gemälde Bauerngarten, welches er 1907 mit einer Reihe weiterer sehr bekannt gewordener Garten- und Landschaftsbilder anfertigte, ist die Spannung und Bewegung wichtiger Teil seiner Kunst. Inspiration fand er in den Jahren des Dekadentismus von 1890 bis 1917 auf einer Reise mit seiner Familie und seinen Freunden, bei der er den rustikalen und naturbelassenen Garten des Mayr-Hofes in Litzlberg für sich und seine Kunst entdeckte. Der österreichische Künstler war in seiner kreativen Hochphase und begann zu dieser Zeit einige neue Techniken, Motive und Kompositionen für sich zu entdecken.
Das Gemälde Bauerngarten zählt mit seiner einzigartigen Komposition aus Farben und Formen zu den bekanntesten und beliebtesten Gemälden des Künstlers und wurde 2017 als dritt-teuerstes Gemälde der europäischen Kunst-Geschichte versteigert. Durch komplementäre Farbgebungen - wie Klimt sie seinen Werken oftmals gab - besticht auch dieses Bild im Rot-Grün-Schema mit einer farbenfrohen, freien und doch harmonischen Komposition, welche durch die dreieckige Anordnung der Blumenarrangements auf der grünen Wiese, verstärkt wird. Die ungewöhnliche Triangel-Komposition ist in einigen Werken Klimts zu dieser Zeit zu erkennen. Sie gibt ein Gefühl von Verdichtung, Gleichmäßigkeit und Ordnung, was durch die willkürlich wirkende, natürliche Anordnung der Blumen innerhalb dieser geometrischen Form ein besonderes Verständnis von Natur widerspiegelt. Einerseits wirkt die Natur ungeschönt, wild und frei, andererseits scheint sie so fehlerfrei, dass es ihr möglich ist vermeintlich Makelloses und "Perfektes" zu erschaffen. Auch der grüne Hintergrund zeigt durch seine unterschiedlichen Grünabstufungen und die ungeplant wirkende Anordnung die Natürlichkeit und Lebendigkeit der Landschaft und des Naturreichs. Verschiedene, warme und tief-leuchtende Töne der roten und gelben Farbfamilie werden durch einzelne Felder von Mohnblumen, Gänseblümchen und Rosen unterschiedlicher, strahlender Farben nach oben immer heller, bis einige weiß strahlende Blüten sich wie eine Krone über den anderen erstrecken. Einen Bruch und gleichzeitigen Blickfang stellt das blaue Feld von Vergissmeinnicht-Blüten im Herzen des Gemäldes dar, dessen leuchtende Farbe durch den starken Kontrast einen Stütz- und Ausgangspunkt bildet. Durch impressionistische Techniken der Bildgestaltung, welche vor allem auf die Bedeutung des Motivs hinter der Oberfläche abzielen, stellt Klimt die Schönheit und Lebenskraft der Pflanzen dar, welche zwar durchdacht zueinander angeordnet sind und doch willkürlich und kraftvoll wirken. Nach Klimts Verständnis ist die Natur, ähnlich wie der Mensch, eine eigene Macht, welche sich allen Zwängen entzieht und unabhängig von allen äußeren Einflüssen lebt und gedeiht. Sie ist nicht als Reaktion auf den Menschen oder auf die Sicht des Menschen zur Natur zu sehen, sondern als alleiniger Träger von Leben und Vitalität. Auch das quadratische Format wurde vom Künstler beabsichtigt gewählt, um den Blick allein durch die Komposition im Bild auf bestimmte Stellen zu lenken. Das quadratische Format sorgt für einen Ausgleich und lässt jede Ecke des Gemäldes gleichbedeutend erscheinen. Es wirkt wie ein Ausschnitt der Natur, dessen Merkmale und Motive unabhängig voneinander homosem sind. blumen · gras · weiß · orange · lila · grün · blau · gelb · Rosa |
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