Der „Slawe“. Das bedeutet das aus dem Italienischen übersetzte Wort Schiavone. Doch eigentlich hieß der unter diesem Namen bekannte italienische Renaissance-Maler Andrea Meldolla. Doch in Venedig wurde er Schiavone gerufen, denn Andrea stammte aus der heutigen kroatischen Stadt Zadar. Bei seiner Geburt, vermutlich so um das Jahr 1510, wurde die dalmatinische Stadt gerade von Venedig regiert. Andreas Vater, Kommandant eines nahen Garnisonsposten, entstammte wiederum einer Familie aus der kleinen Stadt Meldola in der italienischen Romagna. Gelebt und vor allem gearbeitet hat Andrea Meldolla jedoch in Venedig - in jenem Jahrhundert, das in der italienischen Kulturgeschichte ob seiner mannigfaltig hervorgebrachten Stilrichtungen als Cinquecento bezeichnet wird. Mit bis heute so berühmten Malern wie Leonardo da Vinci, Raffael, Michelangelo oder Tizian.
Ganz so berühmt wie diese Zeitgenossen ist Andrea Meldolla, alias Schiavone, nicht geworden. In Venedig, wohin er wahrscheinlich schon in frühester Jugend gekommen war, verdiente er sich seinen Unterhalt zunächst etwa mit dem Bemalen von Fahnen, Möbeln, Truhen und ähnlichen Dingen. Er schuf weiters Fresken, Tafelbilder, Porträts, fertigte Radierungen an und etablierte sich so zusehends als gefragter Künstler. Ob Meldolla selbst eine Ausbildung in einer Künstlerwerkstatt erhalten hat oder Schüler eines schon bekannten Malers war, das wird stark bezweifelt. Eher dürfte er sich seine Fertigkeiten autodidaktisch, durch intensives Studium der Werke anderer Meister, beigebracht haben. Die frühesten von Schiavone erhaltenen Gemälde und Radierungen datieren rund um das Jahr 1540, darunter das riesige Ölgemälde der Schlacht zwischen Karl V. und Barbarossa, ein Auftragswerk von Giorgio Vasari, dem Architekten und Hofmaler der Medici.
Kunstexperten sehen Schiavones Stil und Kompositionsweise stark beeinflusst vom Maler Parmigianino und der sich im Laufe dieses Jahrhunderts als dominierend erweisenden Kunstrichtung des Manierismus. Doch Andrea kombinierte diesen Stil stark mit den damaligen venezianischen Maltechniken. Mitunter in sehr gewagter Form, wie schon Zeitgenossen festgehalten haben. Seine Gemälde und Fresken waren hingegen für jüngere Künstler wie Tintoretto und Tizian ein Vorbild. Besondere Experimentierfreudigkeit und einen freien Umgang mit den zur Verfügung stehenden technischen Mitteln zeigte Meldolla - verheiratet mit Marina de Ricis, das Paar hatte vermutlich keine Kinder - bei seinen Radierungen. Er druckte etwa auf mit in verschiedenen Farben gewaschene Papiere und fügte den Abdrucken noch händisch Farben hinzu. So entstanden subtile und vielschichtige Bildstrukturen. Die von Andrea Schiavone erfundenen Methoden wurden ein Jahrhundert später noch von Radierern wie zum Beispiel Rembrandt übernommen.
Der „Slawe“. Das bedeutet das aus dem Italienischen übersetzte Wort Schiavone. Doch eigentlich hieß der unter diesem Namen bekannte italienische Renaissance-Maler Andrea Meldolla. Doch in Venedig wurde er Schiavone gerufen, denn Andrea stammte aus der heutigen kroatischen Stadt Zadar. Bei seiner Geburt, vermutlich so um das Jahr 1510, wurde die dalmatinische Stadt gerade von Venedig regiert. Andreas Vater, Kommandant eines nahen Garnisonsposten, entstammte wiederum einer Familie aus der kleinen Stadt Meldola in der italienischen Romagna. Gelebt und vor allem gearbeitet hat Andrea Meldolla jedoch in Venedig - in jenem Jahrhundert, das in der italienischen Kulturgeschichte ob seiner mannigfaltig hervorgebrachten Stilrichtungen als Cinquecento bezeichnet wird. Mit bis heute so berühmten Malern wie Leonardo da Vinci, Raffael, Michelangelo oder Tizian.
Ganz so berühmt wie diese Zeitgenossen ist Andrea Meldolla, alias Schiavone, nicht geworden. In Venedig, wohin er wahrscheinlich schon in frühester Jugend gekommen war, verdiente er sich seinen Unterhalt zunächst etwa mit dem Bemalen von Fahnen, Möbeln, Truhen und ähnlichen Dingen. Er schuf weiters Fresken, Tafelbilder, Porträts, fertigte Radierungen an und etablierte sich so zusehends als gefragter Künstler. Ob Meldolla selbst eine Ausbildung in einer Künstlerwerkstatt erhalten hat oder Schüler eines schon bekannten Malers war, das wird stark bezweifelt. Eher dürfte er sich seine Fertigkeiten autodidaktisch, durch intensives Studium der Werke anderer Meister, beigebracht haben. Die frühesten von Schiavone erhaltenen Gemälde und Radierungen datieren rund um das Jahr 1540, darunter das riesige Ölgemälde der Schlacht zwischen Karl V. und Barbarossa, ein Auftragswerk von Giorgio Vasari, dem Architekten und Hofmaler der Medici.
Kunstexperten sehen Schiavones Stil und Kompositionsweise stark beeinflusst vom Maler Parmigianino und der sich im Laufe dieses Jahrhunderts als dominierend erweisenden Kunstrichtung des Manierismus. Doch Andrea kombinierte diesen Stil stark mit den damaligen venezianischen Maltechniken. Mitunter in sehr gewagter Form, wie schon Zeitgenossen festgehalten haben. Seine Gemälde und Fresken waren hingegen für jüngere Künstler wie Tintoretto und Tizian ein Vorbild. Besondere Experimentierfreudigkeit und einen freien Umgang mit den zur Verfügung stehenden technischen Mitteln zeigte Meldolla - verheiratet mit Marina de Ricis, das Paar hatte vermutlich keine Kinder - bei seinen Radierungen. Er druckte etwa auf mit in verschiedenen Farben gewaschene Papiere und fügte den Abdrucken noch händisch Farben hinzu. So entstanden subtile und vielschichtige Bildstrukturen. Die von Andrea Schiavone erfundenen Methoden wurden ein Jahrhundert später noch von Radierern wie zum Beispiel Rembrandt übernommen.
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