Gespenst eines Genies(Ghost of a Genius)Paul Klee |
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1922 · Wasserfarbe auf Papier
· Bild ID: 24669
Am Adamsapfel mit einem Scharnier am Restkörper befestigt, sitzt der überdimensional große Kopf auf der puppenartigen Gestalt. Strahlend blau leuchten die Augen heraus. Hände und Füße sind im Vergleich winzig, die Arme hängen bewegungslos herab. Dieser Körper ist kaum in der Lage, zu handeln oder sich in Bewegung zu setzen. Der überschwere Kopf kippt unter der eigenen Last zur Seite.
In seiner Zeit am Bauhaus lebte Paul Klee zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn Felix von 1921 bis 1926 in Weimar. 1923 fertigt er dort für Felix eine Handpuppe an, mit der er Kasperletheater spielen kann. Weil der Kopf ihres gelben Stoffkörpers eine Steckdose war und sich effektvoll einsetzen ließ, wenn Felix zeitgleich mit ihrem Auftritt auf der Bühne einen Lichtschalter betätigte, wurde sie „Elektrischer Spuk“ genannt. Klee inspirierte diese Puppe, die wie ein Flaschengeist im Puppenspiel des Sohnes auftrat, zu der 1922 entstandenen Ölpause „Gespenst eines Genies“. Von seinen Schülern als „Bauhausbuddha“ bezeichnet, findet Klee mit dem „Gespenst eines Genies“ ein weiteres Symbol für den „Geist“, der als erdrückende Überlast den Menschen in seiner Körperlichkeit und Ganzes auch außer Kraft zu setzen droht. Ähnlich wie sein „Angelus Novus“, der „Engel der Geschichte“, die heraufziehenden Schrecken der Naziherrschaft anzukündigen scheint, zeigt „Gespenst eines Genies“ wie kopflastige Theorien den praktischen Prozess des Handelns und des Widerstands lähmen und ein vermeintlich ungebundenes Genie blockieren können. |
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