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Der englische Naturalismus hat ab der Mitte des 19. Jahrhunderts seine berühmtesten und bedeutensten Maler hervorgebracht. Gerade in Bezug zu England bleibt diese Kunstepoche so interessant, weil die ihr zugeordneten Maler auf einer Jahrtausendschwelle malten. Einer dieser Schwellen-Maler war Henry Herbert La Thangue. Sein Weg und seine Biografie ist charakteristisch für viele britischen Maler seiner Generation: Diese Künstler entdecken die Natur, das ländliche Licht und das dörfliche Leben noch einmal neu als Genremotiv genau zu einer Zeit, als auf Grund der Industriealisierung sich das sogenannte einfache Landleben in seiner klassischen Form stark veränderte, wenn nicht sogar, im Zuge der Industrialisierung, hier und da regelrecht auflöste. Von dem Franzosen Paul Cézanne, der, etwas früher geboren, als Maler seinen eigenen Weg ging, dabei jedoch den Impressionismus vorbereitete, wird der Ausspruch überliefert: "Man muss sich beeilen, dass man noch etwas sieht."
Dieser Ausspruch beschreibt exemplarisch auch die Stimmung und das Grundgefühl der englischen Naturalisten und eines seiner großen Vertreter Henry Herbert La Thangue. Das Abschiednehmen von alten Langsamkeiten, das für damalige Verhältnisse so ungewohnte Hineinrennen in die Epoche der Mobilität, in die neue und zunehmende Verstädterung und Industrielisierung, hatte bei vielen Malern einen plötzlichen Sehzwang zurück in die offene unverbaute Natur zur Folge, dem man jedoch mit dem leicht abwertend klingenden Wort Idyllik im Sinne des Gemütlichen und Biedermeierlichen nicht gerecht wird. Dafür waren all diese Maler zu unruhig, zu suchend, zu reflektiert und vor allem: zu sehr interessiert an den Entwicklungen ihrer Zeit, so auch an der Fotografie und ihrer neuen und klaren Art, die Welt abzubilden.
Henry Herbert La Thangue wurde 1859 geboren, genau zu einer Zeit, als in England die erste industrielle Revolution der Technik samt Dampfmaschine, Eisenbahn und Fabriken ihre große Blüte der Entwicklung hervorgebracht hatte mit all den neuen Umbrüchen und gesellschaflichen und landschaftlichen Veränderungen und Verwerfungen, die mit dieser Revolution einhergingen. Malerisch hoch begabt gehörte er bald zur Elite der englischen Maler, wenn auch oft in Opposition zur etablierten Royal Academie, zu der sich ein konkurierender "New English Art Club" gegründet hatte, in dessen Umfeld er eine einflussreiche Persönlichkeit wurde.
1890, mit 31 Jahren, stellte Henry Herbert La Thangue ein Bild fertig mit dem Titel "Leaving Home". Es zeigt eine Bäuerin, die weint, weil sie nun in die Stadt ziehen muss, um dort zu dienen. Wenn man bedenkt, dass überliefert wird, wie ein solches Motiv mit einer gesellschaftskritischen und zeitkommentierenden Intention damals "Kontroversen" ausgelöst hat, dann ahnt man, wie sehr im England des ausgehenden 19. Jahrhunderts die Maler und Naturalisten durchaus keine bloßen Idylliker gewesen waren, stattdessen kritisch und wach an ihrer Gegenwart interessierte Zeitgenossen.
Henry Herbert La Thangue, der auch lange in Fankreich und die letzten Lebensjahre im ländlichen Italien verbracht hatte, starb 1929 dort, wo er geboren wurde - in der großen Stadt London.
Der englische Naturalismus hat ab der Mitte des 19. Jahrhunderts seine berühmtesten und bedeutensten Maler hervorgebracht. Gerade in Bezug zu England bleibt diese Kunstepoche so interessant, weil die ihr zugeordneten Maler auf einer Jahrtausendschwelle malten. Einer dieser Schwellen-Maler war Henry Herbert La Thangue. Sein Weg und seine Biografie ist charakteristisch für viele britischen Maler seiner Generation: Diese Künstler entdecken die Natur, das ländliche Licht und das dörfliche Leben noch einmal neu als Genremotiv genau zu einer Zeit, als auf Grund der Industriealisierung sich das sogenannte einfache Landleben in seiner klassischen Form stark veränderte, wenn nicht sogar, im Zuge der Industrialisierung, hier und da regelrecht auflöste. Von dem Franzosen Paul Cézanne, der, etwas früher geboren, als Maler seinen eigenen Weg ging, dabei jedoch den Impressionismus vorbereitete, wird der Ausspruch überliefert: "Man muss sich beeilen, dass man noch etwas sieht."
Dieser Ausspruch beschreibt exemplarisch auch die Stimmung und das Grundgefühl der englischen Naturalisten und eines seiner großen Vertreter Henry Herbert La Thangue. Das Abschiednehmen von alten Langsamkeiten, das für damalige Verhältnisse so ungewohnte Hineinrennen in die Epoche der Mobilität, in die neue und zunehmende Verstädterung und Industrielisierung, hatte bei vielen Malern einen plötzlichen Sehzwang zurück in die offene unverbaute Natur zur Folge, dem man jedoch mit dem leicht abwertend klingenden Wort Idyllik im Sinne des Gemütlichen und Biedermeierlichen nicht gerecht wird. Dafür waren all diese Maler zu unruhig, zu suchend, zu reflektiert und vor allem: zu sehr interessiert an den Entwicklungen ihrer Zeit, so auch an der Fotografie und ihrer neuen und klaren Art, die Welt abzubilden.
Henry Herbert La Thangue wurde 1859 geboren, genau zu einer Zeit, als in England die erste industrielle Revolution der Technik samt Dampfmaschine, Eisenbahn und Fabriken ihre große Blüte der Entwicklung hervorgebracht hatte mit all den neuen Umbrüchen und gesellschaflichen und landschaftlichen Veränderungen und Verwerfungen, die mit dieser Revolution einhergingen. Malerisch hoch begabt gehörte er bald zur Elite der englischen Maler, wenn auch oft in Opposition zur etablierten Royal Academie, zu der sich ein konkurierender "New English Art Club" gegründet hatte, in dessen Umfeld er eine einflussreiche Persönlichkeit wurde.
1890, mit 31 Jahren, stellte Henry Herbert La Thangue ein Bild fertig mit dem Titel "Leaving Home". Es zeigt eine Bäuerin, die weint, weil sie nun in die Stadt ziehen muss, um dort zu dienen. Wenn man bedenkt, dass überliefert wird, wie ein solches Motiv mit einer gesellschaftskritischen und zeitkommentierenden Intention damals "Kontroversen" ausgelöst hat, dann ahnt man, wie sehr im England des ausgehenden 19. Jahrhunderts die Maler und Naturalisten durchaus keine bloßen Idylliker gewesen waren, stattdessen kritisch und wach an ihrer Gegenwart interessierte Zeitgenossen.
Henry Herbert La Thangue, der auch lange in Fankreich und die letzten Lebensjahre im ländlichen Italien verbracht hatte, starb 1929 dort, wo er geboren wurde - in der großen Stadt London.