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Das Werk des irischen Malers William Orpen wird von zwei Sujets dominiert, dem Portrait und Kriegsbildern. In beiden erlangte er eine ausgesprochene Popularität als offizieller Chronist im Dienst der britischen Regierung und Militärführung. Damit ist auch schon ein herausragendes Merkmal der Person und des Künstlers angesprochen. Er war Zeit seines Lebens Verfechter eines glühenden britischen Nationalismus. Orpen war zwar in Irland geboren, steht aber für die Spaltung des Landes in eine katholische Mehrheit und eine protestantische und britisch orientierte Elite des Landes. Als Sohn eines Rechtsanwalts wurde er im Corpsgeist einer militärisch orientierten Gesinnung erzogen. Der irische Osteraufstand der Katholiken und irischen Nationalisten im Jahr 1916 erschütterte Orpen in einem Ausmaß, dass er seine Heimat für immer verließ und nie wieder einen Fuß auf irischen Boden setzte. Damit scheiterte auch sein Projekt einer kulturellen Wiedergeburt Irlands auf der Basis einer britischen Identität. Seine künstlerischen Gestaltungen im Rahmen der irischen Renaissance, blieben allerdings für die irischen Künstler der nächsten Generation, zum Beispiel Sean Keating, von erheblichem Einfluss. Dazu beigetragen hat auch seine Lehrtätigkeit an der Metropolitan School of Art in Dublin, die er im Jahr 1914 aufgab.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs entfernte Orpen von seiner irischen Mission und gab seinem Nationalismus ein künstlerisches Ziel. Orpen trat, nachdem er sich 1914 freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatte, im Jahr 1916 dem „War Artist Project“ der britischen Kriegspropagandabüros bei und verschrieb sich völlig dem Ziel eines britischen Sieges über das deutsche Kaiserreich. Eine Aktion des Künstlers zu Kriegsbeginn zeigt hier seine nationalistische Orientierung. Orpen verkauft zugunsten des Britischen Roten Kreuzes und der Versorgung von Kriegsverwundeten leere Leinwände an reiche Bürger, auf denen später Portraits entstehen sollten. Seine künstlerische Propagandatätigkeit begann er mit einer populären Karikatur mit dem bezeichnenden Titel „Kaiser Wilhelm II als Teufel“.
Nachdem er zunächst Portraits von Soldaten angefertigt hatte, reiste er im Jahr 1917 an die Westfront und hielt die dortigen Materialschlachten in den Schützengräben fest. Zu seinen berühmtesten Bildern gehören „Tote deutsche Soldaten in einem Schützengraben“ und der „Tank“, eine Bild bei dem ein britischer Panzer über deutsche Sperranlagen fährt und einen Schützengraben unter sich begräbt. Nach dem Kriegsende erhielt Orpen militärische Auszeichnungen und wurde in die „Royal Academy of Arts“ aufgenommen. Die britische Militärführung kommandierte Orpen als offiziellen Portraitkünstler zu den Versailler Friedensverhandlungen ab, wobei er unter anderem die Unterzeichnung des Versailler Vertrags im Spiegelsaal des Schlosses festhielt und als Gemälde gestaltete. Allerdings löste der Künstler mit einem Kriegsgemälde während einer Ausstellung in der Royal Academy im Jahr 1923 einen Skandal aus. Unter dem Titel „The Unknown British Soldier in France“ stellte Orpen eine Komposition aus, die das Moralempfinden der Zeit provozierte. Neben einem mit dem Union Jack bedeckten Sarg waren zwei britische Soldaten platziert, die mit nacktem Oberkörper Ehrenwache hielten. Nach Protesten in der Presse und eine Stellungnahme des Kriegsministeriums, gestaltete der Künstler sein Gemälde um.
Das Werk des irischen Malers William Orpen wird von zwei Sujets dominiert, dem Portrait und Kriegsbildern. In beiden erlangte er eine ausgesprochene Popularität als offizieller Chronist im Dienst der britischen Regierung und Militärführung. Damit ist auch schon ein herausragendes Merkmal der Person und des Künstlers angesprochen. Er war Zeit seines Lebens Verfechter eines glühenden britischen Nationalismus. Orpen war zwar in Irland geboren, steht aber für die Spaltung des Landes in eine katholische Mehrheit und eine protestantische und britisch orientierte Elite des Landes. Als Sohn eines Rechtsanwalts wurde er im Corpsgeist einer militärisch orientierten Gesinnung erzogen. Der irische Osteraufstand der Katholiken und irischen Nationalisten im Jahr 1916 erschütterte Orpen in einem Ausmaß, dass er seine Heimat für immer verließ und nie wieder einen Fuß auf irischen Boden setzte. Damit scheiterte auch sein Projekt einer kulturellen Wiedergeburt Irlands auf der Basis einer britischen Identität. Seine künstlerischen Gestaltungen im Rahmen der irischen Renaissance, blieben allerdings für die irischen Künstler der nächsten Generation, zum Beispiel Sean Keating, von erheblichem Einfluss. Dazu beigetragen hat auch seine Lehrtätigkeit an der Metropolitan School of Art in Dublin, die er im Jahr 1914 aufgab.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs entfernte Orpen von seiner irischen Mission und gab seinem Nationalismus ein künstlerisches Ziel. Orpen trat, nachdem er sich 1914 freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatte, im Jahr 1916 dem „War Artist Project“ der britischen Kriegspropagandabüros bei und verschrieb sich völlig dem Ziel eines britischen Sieges über das deutsche Kaiserreich. Eine Aktion des Künstlers zu Kriegsbeginn zeigt hier seine nationalistische Orientierung. Orpen verkauft zugunsten des Britischen Roten Kreuzes und der Versorgung von Kriegsverwundeten leere Leinwände an reiche Bürger, auf denen später Portraits entstehen sollten. Seine künstlerische Propagandatätigkeit begann er mit einer populären Karikatur mit dem bezeichnenden Titel „Kaiser Wilhelm II als Teufel“.
Nachdem er zunächst Portraits von Soldaten angefertigt hatte, reiste er im Jahr 1917 an die Westfront und hielt die dortigen Materialschlachten in den Schützengräben fest. Zu seinen berühmtesten Bildern gehören „Tote deutsche Soldaten in einem Schützengraben“ und der „Tank“, eine Bild bei dem ein britischer Panzer über deutsche Sperranlagen fährt und einen Schützengraben unter sich begräbt. Nach dem Kriegsende erhielt Orpen militärische Auszeichnungen und wurde in die „Royal Academy of Arts“ aufgenommen. Die britische Militärführung kommandierte Orpen als offiziellen Portraitkünstler zu den Versailler Friedensverhandlungen ab, wobei er unter anderem die Unterzeichnung des Versailler Vertrags im Spiegelsaal des Schlosses festhielt und als Gemälde gestaltete. Allerdings löste der Künstler mit einem Kriegsgemälde während einer Ausstellung in der Royal Academy im Jahr 1923 einen Skandal aus. Unter dem Titel „The Unknown British Soldier in France“ stellte Orpen eine Komposition aus, die das Moralempfinden der Zeit provozierte. Neben einem mit dem Union Jack bedeckten Sarg waren zwei britische Soldaten platziert, die mit nacktem Oberkörper Ehrenwache hielten. Nach Protesten in der Presse und eine Stellungnahme des Kriegsministeriums, gestaltete der Künstler sein Gemälde um.