William Dobson sei der größte Maler, den England bisher hatte - so urteilte der Philosoph und Schriftsteller John Aubrey über seinen Zeitgenossen. Auch mehr als 350 Jahre später ist das ein Statement, das dem Werk und dem Leben des Künstlers mehr als gerecht wird.
Der Weg zum Künstler verlief für William Dobson nicht unbedingt gradlinig. Für den Sohn eines ziemlich konservativen Rechtsgelehrten war der Wunsch, ein Künstler zu werden, alles andere als standesgemäß. Wäre sein Vater ein wenig seriöser und ernsthafter gewesen, hätte das wahrscheinlich auch nicht funktioniert. Aber der Vater pflegte einen Lebensstandard, der weit über seine Verhältnisse hinausging. Als William Dobson 14 Jahre alt war, war die Familie finanziell ruiniert und der junge Mann musste selbst für seinen Lebensunterhalt sorgen. Er begann eine Ausbildung bei einem Plakatmaler - heute würde man sagen, bei einem Werbegrafiker. Dabei lernte er auch die kommerzielle Seite des Geschäfts kennen und eignete sich Kenntnisse im Kunsthandel an. Mit 21 Jahren wechselte Dobson das Metier und begann bei dem deutschstämmigen Künstler Francis Cleyn zu arbeiten. Cleyn hatte zuvor am dänischen Königshof gewirkt und hatte sich danach in London als erfolgreichen Designer von Wandteppichen etabliert. In dieser Zeit hatte Dobson das großartige Privileg, Zutritt zur königlichen Gemäldesammlung zu bekommen. Es war ein Erlebnis, das seine künstlerische Entwicklung entscheidend prägte. Ohne den unmittelbaren Kontakt mit Werken von Tizian, Tintoretto oder Paolo Veronese hätte Dobson wahrscheinlich nicht zu seinem typischen Malstil finden können. Die Wahl der Farben, ihre Textur und die Art des Auftragens erinnern stark an die italienische, besonders aber an die venezianische Malerei.
In den Wirren des englischen Bürgerkriegs zwischen 1642 und 1649 verschlug es William Dobson in die Universitätsstadt Oxford. Er bezog ein Atelier im St. Johns College, wo er sein Geld mit Porträt-Malerei verdiente. Es entstanden ungewöhnlich viele Bildern von Angestellten des Hofes und der Universität, er portraitierte Dichter und Philosophen, Politiker und ausländische Diplomaten. Am liebsten malte er die Offiziere und Anhänger der königstreuen „Cavaliers“. Die Bilder aus dieser bewegten Zeit zählen zu den großartigsten Werken des englischen Barocks. Da William ein glühender Anhänger der Monarchie und König Charles I. war, wurde der Sieg der „Roundheads“, der Parlamentarier, für ihn zu einem großen Problem. Er verlor alle Privilegien und sein Vermögen. Für eine kurze Zeit musste er sogar ins Gefängnis. In seinem viel zu kurzen, nur 35 Jahre dauernden Leben war William Dobson zweimal verheiratet. Seine erste Frau Elisabeth starb schon früh, seine zweite Frau Judith überlebte ihn viele Jahre.
Vom umfangreichen Schaffen des Künstlers haben nur etwa sechzig Bilder die Zeiten überdauert. Sie sind über ganz England verteilt und hängen unter anderem in der National Gallery of Scotland, in der Tate Gallery, im Queens House in Greenwich und in der Walker Art Gallery in Liverpool. Einige sind in privatem Besitz und zieren die repräsentativen Säle englischer Landhäuser.
William Dobson sei der größte Maler, den England bisher hatte - so urteilte der Philosoph und Schriftsteller John Aubrey über seinen Zeitgenossen. Auch mehr als 350 Jahre später ist das ein Statement, das dem Werk und dem Leben des Künstlers mehr als gerecht wird.
Der Weg zum Künstler verlief für William Dobson nicht unbedingt gradlinig. Für den Sohn eines ziemlich konservativen Rechtsgelehrten war der Wunsch, ein Künstler zu werden, alles andere als standesgemäß. Wäre sein Vater ein wenig seriöser und ernsthafter gewesen, hätte das wahrscheinlich auch nicht funktioniert. Aber der Vater pflegte einen Lebensstandard, der weit über seine Verhältnisse hinausging. Als William Dobson 14 Jahre alt war, war die Familie finanziell ruiniert und der junge Mann musste selbst für seinen Lebensunterhalt sorgen. Er begann eine Ausbildung bei einem Plakatmaler - heute würde man sagen, bei einem Werbegrafiker. Dabei lernte er auch die kommerzielle Seite des Geschäfts kennen und eignete sich Kenntnisse im Kunsthandel an. Mit 21 Jahren wechselte Dobson das Metier und begann bei dem deutschstämmigen Künstler Francis Cleyn zu arbeiten. Cleyn hatte zuvor am dänischen Königshof gewirkt und hatte sich danach in London als erfolgreichen Designer von Wandteppichen etabliert. In dieser Zeit hatte Dobson das großartige Privileg, Zutritt zur königlichen Gemäldesammlung zu bekommen. Es war ein Erlebnis, das seine künstlerische Entwicklung entscheidend prägte. Ohne den unmittelbaren Kontakt mit Werken von Tizian, Tintoretto oder Paolo Veronese hätte Dobson wahrscheinlich nicht zu seinem typischen Malstil finden können. Die Wahl der Farben, ihre Textur und die Art des Auftragens erinnern stark an die italienische, besonders aber an die venezianische Malerei.
In den Wirren des englischen Bürgerkriegs zwischen 1642 und 1649 verschlug es William Dobson in die Universitätsstadt Oxford. Er bezog ein Atelier im St. Johns College, wo er sein Geld mit Porträt-Malerei verdiente. Es entstanden ungewöhnlich viele Bildern von Angestellten des Hofes und der Universität, er portraitierte Dichter und Philosophen, Politiker und ausländische Diplomaten. Am liebsten malte er die Offiziere und Anhänger der königstreuen „Cavaliers“. Die Bilder aus dieser bewegten Zeit zählen zu den großartigsten Werken des englischen Barocks. Da William ein glühender Anhänger der Monarchie und König Charles I. war, wurde der Sieg der „Roundheads“, der Parlamentarier, für ihn zu einem großen Problem. Er verlor alle Privilegien und sein Vermögen. Für eine kurze Zeit musste er sogar ins Gefängnis. In seinem viel zu kurzen, nur 35 Jahre dauernden Leben war William Dobson zweimal verheiratet. Seine erste Frau Elisabeth starb schon früh, seine zweite Frau Judith überlebte ihn viele Jahre.
Vom umfangreichen Schaffen des Künstlers haben nur etwa sechzig Bilder die Zeiten überdauert. Sie sind über ganz England verteilt und hängen unter anderem in der National Gallery of Scotland, in der Tate Gallery, im Queens House in Greenwich und in der Walker Art Gallery in Liverpool. Einige sind in privatem Besitz und zieren die repräsentativen Säle englischer Landhäuser.
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