Das 19. Jahrhundert war künstlerisch gesehen ein Jahrhundert voller Stilwechsel. Vom Klassizismus über die Romantik hin zum Realismus widmeten sich europäische Künstler immer wieder neuen Fertigungstechniken und vor allem Motiven. Zu Beginn schufen Maler vor allem Bilder, die sentimental, melancholisch und poetisch waren. Die Vergangenheit und insbesondere das Mittelalter waren präferierte Motive. Mit dem Stilwechsel hin zum Realismus war es die Landschaftsmalerei, die langsam immer mehr an Bedeutung gewann. Trotzdem kombinierten viele Künstler weiterhin das Sehnsüchtige mit dem Natürlichen. Geprägt von der "Italiensehnsucht" begaben sich viele Kreative an die Küsten und in die altehrwürdigen Städte des Stiefels. Viele bekannte und damals aufstrebende Künstler zog es nach Italien, wo sie die aufregenden Meeresküsten und sonnige Landschaften auf Leinwand einfingen. Wer in Italien geboren wurde, verstand zwar die Sehnsucht Landesfremder nach der einheimischen Flora und Fauna, suchte jedoch selbst oftmals an anderer Stelle nach Inspiration.
Raimundo Petrarojas Schaffensperiode fällt ins letzte Drittel des aufregenden Jahrhunderts. Als italienischer Künstler mit Lebensmittelpunkt in Neapel widmete er sich vor allem realistischen und natürlichen Themen. Auch wenn zu dieser Zeit viele Kunstschaffenden neue Trends umsetzten und sich dem Impressionismus oder der Freilichtmalerei hingaben, so setzte Petraroja weiterhin auf realistische Motive. Bei seinen Studien der Natur schuf er zahlreiche Kunstwerke, die vor allem Tiere, Pflanzen und exotische Darstellungen zeigen. Für einige seiner Werke bediente er sich der damals aufstrebenden Technik der Lithografie. Die Flachdrucke auf Velin wurden im Anschluss handkoloriert und signiert. Neben zahlreichen Lebewesen von allen Kontinenten der Erde schuf er mindestens ebenso viele Meerestiere. Dabei stand nie das Tier allein im Fokus. Naturgetreue Hintergründe und üppige Begleitflora gehörten fest zu seinem Stil. Der realistische Charakter zeigt sich nicht nur in den Kunstwerken selbst, sondern oftmals auch in ihren Titeln, welche häufig die lateinischen Namen der Fauna tragen.
Darüber hinaus haben seine Werke selten die gesamte Leinwand eingenommen. Ob Dachs, Affe oder Unterseeschwamm, sie alle wurden zentriert auf die Fläche gesetzt, sodass der Fokus noch stärker auf dem Hauptmotiv lag. Diese Technik war und ist typisch für wissenschaftliche Illustrationen. Die Art der Darstellung sagt einiges über Petraroja aus, der sein gesamtes künstlerisches Schaffen der detaillierten Präsentation natürlicher Szenen widmete. Die Beschäftigung mit der Natur war eine Abwechslung zu den politischen Spannungen und Unruhen des Landes gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Erst 1861 wurde das Königreich Italien gegründet. In den darauffolgenden Jahren war das Land von einer Spaltung zwischen dem Norden und Süden geprägt, die sich in bürgerkriegsähnlichen Zuständen widerspiegelte. Im Laufe der letzten Jahrzehnte schloss sich Italien an die Kolonialmächte Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich an. Der neu entstandene Dreibund eroberte in den 1880er-Jahren Gebiete in Äthiopien, Eritrea und Somalia. So ist es nicht verwunderlich, dass auch afrikanische Motive zum Repertoire Petrarojas gehören.
Das 19. Jahrhundert war künstlerisch gesehen ein Jahrhundert voller Stilwechsel. Vom Klassizismus über die Romantik hin zum Realismus widmeten sich europäische Künstler immer wieder neuen Fertigungstechniken und vor allem Motiven. Zu Beginn schufen Maler vor allem Bilder, die sentimental, melancholisch und poetisch waren. Die Vergangenheit und insbesondere das Mittelalter waren präferierte Motive. Mit dem Stilwechsel hin zum Realismus war es die Landschaftsmalerei, die langsam immer mehr an Bedeutung gewann. Trotzdem kombinierten viele Künstler weiterhin das Sehnsüchtige mit dem Natürlichen. Geprägt von der "Italiensehnsucht" begaben sich viele Kreative an die Küsten und in die altehrwürdigen Städte des Stiefels. Viele bekannte und damals aufstrebende Künstler zog es nach Italien, wo sie die aufregenden Meeresküsten und sonnige Landschaften auf Leinwand einfingen. Wer in Italien geboren wurde, verstand zwar die Sehnsucht Landesfremder nach der einheimischen Flora und Fauna, suchte jedoch selbst oftmals an anderer Stelle nach Inspiration.
Raimundo Petrarojas Schaffensperiode fällt ins letzte Drittel des aufregenden Jahrhunderts. Als italienischer Künstler mit Lebensmittelpunkt in Neapel widmete er sich vor allem realistischen und natürlichen Themen. Auch wenn zu dieser Zeit viele Kunstschaffenden neue Trends umsetzten und sich dem Impressionismus oder der Freilichtmalerei hingaben, so setzte Petraroja weiterhin auf realistische Motive. Bei seinen Studien der Natur schuf er zahlreiche Kunstwerke, die vor allem Tiere, Pflanzen und exotische Darstellungen zeigen. Für einige seiner Werke bediente er sich der damals aufstrebenden Technik der Lithografie. Die Flachdrucke auf Velin wurden im Anschluss handkoloriert und signiert. Neben zahlreichen Lebewesen von allen Kontinenten der Erde schuf er mindestens ebenso viele Meerestiere. Dabei stand nie das Tier allein im Fokus. Naturgetreue Hintergründe und üppige Begleitflora gehörten fest zu seinem Stil. Der realistische Charakter zeigt sich nicht nur in den Kunstwerken selbst, sondern oftmals auch in ihren Titeln, welche häufig die lateinischen Namen der Fauna tragen.
Darüber hinaus haben seine Werke selten die gesamte Leinwand eingenommen. Ob Dachs, Affe oder Unterseeschwamm, sie alle wurden zentriert auf die Fläche gesetzt, sodass der Fokus noch stärker auf dem Hauptmotiv lag. Diese Technik war und ist typisch für wissenschaftliche Illustrationen. Die Art der Darstellung sagt einiges über Petraroja aus, der sein gesamtes künstlerisches Schaffen der detaillierten Präsentation natürlicher Szenen widmete. Die Beschäftigung mit der Natur war eine Abwechslung zu den politischen Spannungen und Unruhen des Landes gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Erst 1861 wurde das Königreich Italien gegründet. In den darauffolgenden Jahren war das Land von einer Spaltung zwischen dem Norden und Süden geprägt, die sich in bürgerkriegsähnlichen Zuständen widerspiegelte. Im Laufe der letzten Jahrzehnte schloss sich Italien an die Kolonialmächte Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich an. Der neu entstandene Dreibund eroberte in den 1880er-Jahren Gebiete in Äthiopien, Eritrea und Somalia. So ist es nicht verwunderlich, dass auch afrikanische Motive zum Repertoire Petrarojas gehören.
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