Philip Henry Gosse verband seine Leidenschaft für die Naturkunde mit seiner Ausbildung und seinem Talent im Zeichnen. Mit seinen Darstellungen von Flora und Fauna und seinen naturkundlichen Studien, wurde Gosse zu einem der populärsten Vertreter der Biologie im viktorianischen England. Sein Talent, breite Leserschicht für naturwissenschaftliche Themen zu interessieren, führte zu enormen Auflagezahlen, so dass er von deren Tantiemen zeit seines Lebens profitierte. Im Jahr 1854 veröffentlichte Gosse eine Anleitung zum Aufbau von Seewasseraquarien, die eine regelrechte Aquarienhysterie in breiten Schichten auslöste. Im wohlhabenden viktorianischen Bürgertum wurde es in den Jahren darauf zur Mode, ein Seewasseraquarium im Haus zu unterhalten. Gosse gilt daher als der Begründer der Meerwasseraquaristik und Pionier der Meeresbiologie.
Die Naturkunde begeisterte mit ihren Studien und Entdeckungen fremder Kulturen und Ökosysteme die Massen. Das 19.Jahrhundert war auch die Zeit der großen wissenschaftlichen Expeditionen. Diese verbanden qualitative Forschung mit dem Abenteurertum der großen Entdecker. Die Forschungsreisenden bedienten das Bedürfnis großer Bevölkerungskreise nach exotischen und fernen Welten und wurden zu Helden. Gosse begann seine Karriere als Angestellter in einem Kontor auf Neufundland. Gosse war der Erste Forscher, der sich mit der Entomologie Neufundlands beschäftigte und systematische Studien und dokumentarische Zeichnungen anfertigte. Als Hauslehrer setzte er seine Insektenstudien in Alabama/USA fort. Dort kam er auch mit dem Sklavensystem der Südstaaten auf den Baumwollplantagen in Berührung. In seinen Briefen aus Alabama verurteilte er aus religiösen Motiven heraus die Sklaverei aufs Schärfste. Dieser Beschäftigung folgte ein eineinhalbjähriger Forschungsaufenthalt in Jamaika an. Zurück in England entdeckte er sein Thema, die Meereswelt, die zwar auf der Insel überall greifbar ist, aber dennoch weitgehend unbekannt und unerforscht war.
Die Naturkunde stand im 19.Jahrhundert im Zentrum gesellschaftlicher Kontroversen. Die neuen Erkenntnisse standen im Widerspruch zu religiösen Vorstellungen der Zeit. Gosses Zeitgenosse und Kollege Charles Darwin, erschütterte mit seinem Werk über den Ursprung der Arten und die darin entwickelte Evolutionstheorie, das Glaubensfundament der Zeit. Aber anders als bei Darwin, löste die naturwissenschaftliche Arbeit bei Gosse keinen Glaubenskonflikt aus. Gosse konvertierte früh zu einer methodistischen und fundamentalistischen Glaubensströmung. Bereits in Neufundland unternahm er erfolglos den Versuch der Gründung einer religiösen Kommune. Neben der Naturkunde, blieb der religiöse Fundamentalismus die zweite Konstante seines Lebens.
Neben den naturkundlichen Zeichnungen und Darstellungen und seinen Leistungen in der Aquaristik, blieb Gosse der Nachwelt vor allem durch einen Aspekt präsent: durch einen epischen Vater-Sohn-Konflikt. Sein Sohn, der Schriftsteller Edmund Gosse, veröffentlichte eine Biographie des Vaters, in der er Gosse als Despoten und fundamentalistischen Freak porträtierte. Zu diesem Bild hatte Gosse selbst beigetragen, als er in einer religiösen Streitschrift z.B. Fossilienfunde als absichtliche Irreführung Gottes einer antireligiösen Gesellschaft „entlarvte“.
Philip Henry Gosse verband seine Leidenschaft für die Naturkunde mit seiner Ausbildung und seinem Talent im Zeichnen. Mit seinen Darstellungen von Flora und Fauna und seinen naturkundlichen Studien, wurde Gosse zu einem der populärsten Vertreter der Biologie im viktorianischen England. Sein Talent, breite Leserschicht für naturwissenschaftliche Themen zu interessieren, führte zu enormen Auflagezahlen, so dass er von deren Tantiemen zeit seines Lebens profitierte. Im Jahr 1854 veröffentlichte Gosse eine Anleitung zum Aufbau von Seewasseraquarien, die eine regelrechte Aquarienhysterie in breiten Schichten auslöste. Im wohlhabenden viktorianischen Bürgertum wurde es in den Jahren darauf zur Mode, ein Seewasseraquarium im Haus zu unterhalten. Gosse gilt daher als der Begründer der Meerwasseraquaristik und Pionier der Meeresbiologie.
Die Naturkunde begeisterte mit ihren Studien und Entdeckungen fremder Kulturen und Ökosysteme die Massen. Das 19.Jahrhundert war auch die Zeit der großen wissenschaftlichen Expeditionen. Diese verbanden qualitative Forschung mit dem Abenteurertum der großen Entdecker. Die Forschungsreisenden bedienten das Bedürfnis großer Bevölkerungskreise nach exotischen und fernen Welten und wurden zu Helden. Gosse begann seine Karriere als Angestellter in einem Kontor auf Neufundland. Gosse war der Erste Forscher, der sich mit der Entomologie Neufundlands beschäftigte und systematische Studien und dokumentarische Zeichnungen anfertigte. Als Hauslehrer setzte er seine Insektenstudien in Alabama/USA fort. Dort kam er auch mit dem Sklavensystem der Südstaaten auf den Baumwollplantagen in Berührung. In seinen Briefen aus Alabama verurteilte er aus religiösen Motiven heraus die Sklaverei aufs Schärfste. Dieser Beschäftigung folgte ein eineinhalbjähriger Forschungsaufenthalt in Jamaika an. Zurück in England entdeckte er sein Thema, die Meereswelt, die zwar auf der Insel überall greifbar ist, aber dennoch weitgehend unbekannt und unerforscht war.
Die Naturkunde stand im 19.Jahrhundert im Zentrum gesellschaftlicher Kontroversen. Die neuen Erkenntnisse standen im Widerspruch zu religiösen Vorstellungen der Zeit. Gosses Zeitgenosse und Kollege Charles Darwin, erschütterte mit seinem Werk über den Ursprung der Arten und die darin entwickelte Evolutionstheorie, das Glaubensfundament der Zeit. Aber anders als bei Darwin, löste die naturwissenschaftliche Arbeit bei Gosse keinen Glaubenskonflikt aus. Gosse konvertierte früh zu einer methodistischen und fundamentalistischen Glaubensströmung. Bereits in Neufundland unternahm er erfolglos den Versuch der Gründung einer religiösen Kommune. Neben der Naturkunde, blieb der religiöse Fundamentalismus die zweite Konstante seines Lebens.
Neben den naturkundlichen Zeichnungen und Darstellungen und seinen Leistungen in der Aquaristik, blieb Gosse der Nachwelt vor allem durch einen Aspekt präsent: durch einen epischen Vater-Sohn-Konflikt. Sein Sohn, der Schriftsteller Edmund Gosse, veröffentlichte eine Biographie des Vaters, in der er Gosse als Despoten und fundamentalistischen Freak porträtierte. Zu diesem Bild hatte Gosse selbst beigetragen, als er in einer religiösen Streitschrift z.B. Fossilienfunde als absichtliche Irreführung Gottes einer antireligiösen Gesellschaft „entlarvte“.
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