Im Jahr 2020 legte die ungarische Nationalbank eine 1000-Forint-Münze in reinem Silber auf. Sie wurde zur Ehrung und im Gedenken an Pál Szinyei Merse anlässlich seines 175. Geburtstags veröffentlicht. Aber wer war dieser Pál Szinyei Merse, dessen Konterfei eine Seite der wertvollen Münze ziert? Als Maler gilt er jedenfalls als führender Protagonist der ungarischen Moderne. Seine Motive bewegen sich im Grenzbereich zwischen Realismus und frühen Impressionismus. Zudem hatte sich Merse der Förderung junger Kunsttalente verschrieben. Chminianska Nová Ves heißt ein kleiner Ort in der Ostslowakei, der früher den Ortsnamen Szinyeújfalu hatte und dessen berühmtester Sohn Pál Szinyei Merse hier 1845 geboren wurde. Der Sohn einer adligen Familie mit dem deutschen Namen Paul Merse von Szinyei begann mit 19 Jahren ein Kunststudium in München bei dem Historien- und Tiermaler Sándor Wagner und Carl Theodor von Piloty, der als führender Protagonist der realistischen Historienmalerei gilt.
Während der Studienzeit wurde der junge Merse von Szinyei in verschiedene Künstlerkreise aufgenommen. So entwickelten sich unter anderem Freundschaften zu dem schweizerischen Zeichner Arnold Böcklin, zum Kunstprofessor Gabriel Cornelius Ritter von Max sowie zu den Malern Hans Makart und Wilhelm Leibl. Wilhelm Hubertus Leibl gilt bis heute als bedeutender Vertreter des Realismus, um den sich damals ein Kreis gleichgesinnter Maler versammelt hatte. Gerade Leibl hatte bedeutenden künstlerischen Einfluss auf Merse von Szinyei: Er begeisterte ihn geradezu für die Pleinairmalerei, in der der Maler ein Stück Natur vollkommen realistisch darstellt. Merse wollte von da an malen. Er kehrte der Akademie der Bildenden Künste den Rücken und trat in seine erste prägende Schaffenszeit ein. Seine Arbeiten werden zu diesem Zeitpunkt zu Teilen einem frühen Impressionismus und andererseits dem Realismus zugeordnet.
In München hatte Merse später direkt neben seinem Freund Arnold Böcklin ein Atelier. Böcklin inspirierte Merse zum Gebrauch schöner, kräftiger Farben – die Kunstkritik jener Zeit honorierte die Farbigkeit und die Harmonie in Merses Gemälden allerdings zunächst nicht. Hinzu kamen finanzielle Probleme, die Merse veranlassten, die Malerei einzustellen und eine politische Laufbahn einzuschlagen. Später überzeugten ihn die Freunde dann doch, seine Freilichtgemälde erneut auszustellen - und prompt stellten sich nun begeisterte Reaktionen ein. Spätestens als Kaiser Franz Joseph eines seiner Werke gekauft hatte, malte Merse wieder. Seine zweite Schaffensphase begann. Ab 1896 nannte sich der Meister nur noch Pál Szinyei Merse. Seine Gemälde wurden nun überall in Europa ausgestellt und ausgezeichnet. Der erfolgreiche Pál Szinyei Merse wurde nun zum Direktor der Budapester Hochschule für Bildende Künste berufen. Dabei widmete er sich besonders intensiv der Förderung junger Künstler. Nachdem er 1908 Europas Kunstmetropole Paris besucht hatte, kultivierte Merse seinen typischen, leichten impressionistischen Malstil. Als Gründungsvater des „Kreises ungarischer Impressionisten und Naturalisten“ widmete er sich aufopferungsvoll der Nachwuchsförderung, wobei sein Engagement mit dem Kleinkreuz des St. Stephans-Orden und anderen hohen Ehrungen gewürdigt wurde. Kurz vor seinem Tod 1920 gründeten Schüler und Freunde des inzwischen im Alter sehbehinderten Pál Szinyei Merse die Szinyei-Merse-Gesellschaft, die bis zu Beginn der 1930-er Jahre großen Einfluss auf das Kunstgeschehen in Ungarn hatte.
Im Jahr 2020 legte die ungarische Nationalbank eine 1000-Forint-Münze in reinem Silber auf. Sie wurde zur Ehrung und im Gedenken an Pál Szinyei Merse anlässlich seines 175. Geburtstags veröffentlicht. Aber wer war dieser Pál Szinyei Merse, dessen Konterfei eine Seite der wertvollen Münze ziert? Als Maler gilt er jedenfalls als führender Protagonist der ungarischen Moderne. Seine Motive bewegen sich im Grenzbereich zwischen Realismus und frühen Impressionismus. Zudem hatte sich Merse der Förderung junger Kunsttalente verschrieben. Chminianska Nová Ves heißt ein kleiner Ort in der Ostslowakei, der früher den Ortsnamen Szinyeújfalu hatte und dessen berühmtester Sohn Pál Szinyei Merse hier 1845 geboren wurde. Der Sohn einer adligen Familie mit dem deutschen Namen Paul Merse von Szinyei begann mit 19 Jahren ein Kunststudium in München bei dem Historien- und Tiermaler Sándor Wagner und Carl Theodor von Piloty, der als führender Protagonist der realistischen Historienmalerei gilt.
Während der Studienzeit wurde der junge Merse von Szinyei in verschiedene Künstlerkreise aufgenommen. So entwickelten sich unter anderem Freundschaften zu dem schweizerischen Zeichner Arnold Böcklin, zum Kunstprofessor Gabriel Cornelius Ritter von Max sowie zu den Malern Hans Makart und Wilhelm Leibl. Wilhelm Hubertus Leibl gilt bis heute als bedeutender Vertreter des Realismus, um den sich damals ein Kreis gleichgesinnter Maler versammelt hatte. Gerade Leibl hatte bedeutenden künstlerischen Einfluss auf Merse von Szinyei: Er begeisterte ihn geradezu für die Pleinairmalerei, in der der Maler ein Stück Natur vollkommen realistisch darstellt. Merse wollte von da an malen. Er kehrte der Akademie der Bildenden Künste den Rücken und trat in seine erste prägende Schaffenszeit ein. Seine Arbeiten werden zu diesem Zeitpunkt zu Teilen einem frühen Impressionismus und andererseits dem Realismus zugeordnet.
In München hatte Merse später direkt neben seinem Freund Arnold Böcklin ein Atelier. Böcklin inspirierte Merse zum Gebrauch schöner, kräftiger Farben – die Kunstkritik jener Zeit honorierte die Farbigkeit und die Harmonie in Merses Gemälden allerdings zunächst nicht. Hinzu kamen finanzielle Probleme, die Merse veranlassten, die Malerei einzustellen und eine politische Laufbahn einzuschlagen. Später überzeugten ihn die Freunde dann doch, seine Freilichtgemälde erneut auszustellen - und prompt stellten sich nun begeisterte Reaktionen ein. Spätestens als Kaiser Franz Joseph eines seiner Werke gekauft hatte, malte Merse wieder. Seine zweite Schaffensphase begann. Ab 1896 nannte sich der Meister nur noch Pál Szinyei Merse. Seine Gemälde wurden nun überall in Europa ausgestellt und ausgezeichnet. Der erfolgreiche Pál Szinyei Merse wurde nun zum Direktor der Budapester Hochschule für Bildende Künste berufen. Dabei widmete er sich besonders intensiv der Förderung junger Künstler. Nachdem er 1908 Europas Kunstmetropole Paris besucht hatte, kultivierte Merse seinen typischen, leichten impressionistischen Malstil. Als Gründungsvater des „Kreises ungarischer Impressionisten und Naturalisten“ widmete er sich aufopferungsvoll der Nachwuchsförderung, wobei sein Engagement mit dem Kleinkreuz des St. Stephans-Orden und anderen hohen Ehrungen gewürdigt wurde. Kurz vor seinem Tod 1920 gründeten Schüler und Freunde des inzwischen im Alter sehbehinderten Pál Szinyei Merse die Szinyei-Merse-Gesellschaft, die bis zu Beginn der 1930-er Jahre großen Einfluss auf das Kunstgeschehen in Ungarn hatte.
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