Seite 1 / 1
Das Osmanische Reich des 19. Jahrhunderts war geprägt von ethnischer und religiöser Vielfalt, gesäumt von kulturellen Einflüssen aus Orient und Okzident. Besonders in der Kunst zeigte sich diese diverse Lebenswelt: So waren Kunstformen wie Architektur, Weberei, Literatur oder Malerei stark von Adaptionen verschiedenster Elemente aus anderen Regionen, wie z.B. persischen, arabischen und europäischen Stilen geprägt. Der Maler Osman Hamdi Bey verkörperte diese Essenz seiner Zeit wie kaum ein anderer Künstler. Als Direktor des Archäologischen Museums und Gründer eines Kunstinstituts prägte er das kulturelle Leben Konstantinopels ebenso wie als passionierter Künstler. Die Motive seiner Werke spiegeln seine Position zwischen den kulturellen - modernen wie traditionellen - Einflüssen seiner Zeit wider.
Zum besseren Verständnis seiner Motivwahl kann ein kurzer Blick auf Hamdis Lebensgeschichte beitragen: Schon durch seinen Vater hatte er einen starken Bezug zu Europa, wo er schließlich selbst studierte und seine Leidenschaft für Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Paris bei so berühmten Malern wie Jean-Léon Gérôme und Gustave Boulanger entdeckte. Dieser Leidenschaft folgte er sein ganzes Leben lang zusätzlich zu seiner Arbeit in der Verwaltung des osmanischen Reichs. Auch in dieser beruflichen Funktion beschäftigte er sich jedoch mit Kunst und Kultur, ob nun als Beauftragter für die osmanische Repräsentation auf der Wiener Weltausstellung 1873 oder als Leiter einer archäologischen Expedition in Sidon. Mit seiner Ernennung zum Museumsdirektor bekam er Zugang zu weiteren kulturellen Artefakten, die er untersuchte und als Inspiration für sein künstlerisches Schaffen nutzte. Sein Einfluss auf die Entwicklung der Kunst im Osmanischen Reich zeigte sich deutlich in seinem Engagement für das Institut für Schöne Künste in Istanbul, das sich als erste dortige Schule der modernen Malerei widmete.
Auf diese Weise prägten die französische Moderne sowie der westliche Malstil Osman Hamdi Beys künstlerisches Schaffen stark, und unter späteren Historikern wurde seine Stellung als Kulturbote zum ihn definierenden Charakteristikum. In den Motiven seiner Werke finden sich zudem viele Einflüsse aus seiner Arbeit in der osmanischen Verwaltung. Während er anfangs vor allem Landschaften und Familienporträts malte, erscheinen in späteren Zeichnungen auch Objekte aus der islamischen Sammlung des Museums, sowie Details der osmanischen Architektur und der traditionellen Trachten, welche er im Rahmen seiner Beschäftigung mit dem osmanischen kulturellen Erbe für die Weltausstellung studierte. Im Gegensatz zu den oft sehr orientalistischen Motiven westlicher Maler wie Gérôme bildete Hamdi die osmanische Kultur und den Alltag der Menschen jedoch stets respektvoll und realitätsgetreu ab, wenn er etwa Szenen des Gebets oder des Musizierens darstellte.
Das Osmanische Reich des 19. Jahrhunderts war geprägt von ethnischer und religiöser Vielfalt, gesäumt von kulturellen Einflüssen aus Orient und Okzident. Besonders in der Kunst zeigte sich diese diverse Lebenswelt: So waren Kunstformen wie Architektur, Weberei, Literatur oder Malerei stark von Adaptionen verschiedenster Elemente aus anderen Regionen, wie z.B. persischen, arabischen und europäischen Stilen geprägt. Der Maler Osman Hamdi Bey verkörperte diese Essenz seiner Zeit wie kaum ein anderer Künstler. Als Direktor des Archäologischen Museums und Gründer eines Kunstinstituts prägte er das kulturelle Leben Konstantinopels ebenso wie als passionierter Künstler. Die Motive seiner Werke spiegeln seine Position zwischen den kulturellen - modernen wie traditionellen - Einflüssen seiner Zeit wider.
Zum besseren Verständnis seiner Motivwahl kann ein kurzer Blick auf Hamdis Lebensgeschichte beitragen: Schon durch seinen Vater hatte er einen starken Bezug zu Europa, wo er schließlich selbst studierte und seine Leidenschaft für Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Paris bei so berühmten Malern wie Jean-Léon Gérôme und Gustave Boulanger entdeckte. Dieser Leidenschaft folgte er sein ganzes Leben lang zusätzlich zu seiner Arbeit in der Verwaltung des osmanischen Reichs. Auch in dieser beruflichen Funktion beschäftigte er sich jedoch mit Kunst und Kultur, ob nun als Beauftragter für die osmanische Repräsentation auf der Wiener Weltausstellung 1873 oder als Leiter einer archäologischen Expedition in Sidon. Mit seiner Ernennung zum Museumsdirektor bekam er Zugang zu weiteren kulturellen Artefakten, die er untersuchte und als Inspiration für sein künstlerisches Schaffen nutzte. Sein Einfluss auf die Entwicklung der Kunst im Osmanischen Reich zeigte sich deutlich in seinem Engagement für das Institut für Schöne Künste in Istanbul, das sich als erste dortige Schule der modernen Malerei widmete.
Auf diese Weise prägten die französische Moderne sowie der westliche Malstil Osman Hamdi Beys künstlerisches Schaffen stark, und unter späteren Historikern wurde seine Stellung als Kulturbote zum ihn definierenden Charakteristikum. In den Motiven seiner Werke finden sich zudem viele Einflüsse aus seiner Arbeit in der osmanischen Verwaltung. Während er anfangs vor allem Landschaften und Familienporträts malte, erscheinen in späteren Zeichnungen auch Objekte aus der islamischen Sammlung des Museums, sowie Details der osmanischen Architektur und der traditionellen Trachten, welche er im Rahmen seiner Beschäftigung mit dem osmanischen kulturellen Erbe für die Weltausstellung studierte. Im Gegensatz zu den oft sehr orientalistischen Motiven westlicher Maler wie Gérôme bildete Hamdi die osmanische Kultur und den Alltag der Menschen jedoch stets respektvoll und realitätsgetreu ab, wenn er etwa Szenen des Gebets oder des Musizierens darstellte.