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Wenn man als Maler und Zeichner des Dekadentismus bezeichnet wird, so kann man sich denken, dass die Werke dieses Künstlers sich nicht durch harmlose Landschaftsmalereien auszeichnen. Der österreichische Grafiker, Illustrator und Maler Franz von Bayros wurde vor allem für seinen sinnlichen Illustrationen zu zahlreichen Klassikern erotischer Literatur bekannt. Doch trotz der teils drastischen Motive wie sexuelle Akte von Frauen mit Tieren und mythischen Geschöpfen, wirken von Bayros Werke nie abwertend oder verletzend, sondern beeindrucken durch sein Kompositionstalent, der Detailverliebtheit, den feinen Stil und der Sterilisierung der Frau zum schönsten Objekt der Welt.
Franz von Bayros wurde 1866 in Zagreb geboren. Seine Familie gehörte dem Adel an und viele seiner Vorfahren nahmen ranghohe Militärposten im Dienst der Habsburger ein. Von Bayros interessierte sich jedoch nur wenig für Militär und viel mehr für Malerei und Kunst. Schon als Jugendlicher faszinierte ihn die Schönheit und Eleganz von Frauen und schnell wurden sie zu seinem zentralen Motiv. Nach seiner Ausbildung in Wien siedelte von Bayros für viele Jahre nach München über, die damalige Kunstmetropole des Deutschen Reiches und gleichzeitig lebhafte Verlagsstadt. Als Zeichner und Illustrator für zahlreiche Bücher konnte sich der Künstler schnell einen Namen machen und mit Besuch einer berühmten Kunstschule in Dachau und in München entwickelte von Bayros seinen ganz eigenen, einzigartigen Stil. Es folgten erfolgreiche Ausstellungen, noch mehr Auftragsarbeiten für Bücher und Klassiker und vor allem eine ausgeprägte Liebe zum Rokoko. Seine offensichtlich sexuellen und wenig subtilen Zeichnungen begeisterten und schockierten die Kunstszene zugleich, bis es den politischen Organen im Deutschen Reich zu viel wurde. 1911 übte die Zensur Druck auf von Bayros aus und er musste München schließlich verlassen und nach Wien zurückkehren.
War von Bayros in München in die höchsten kulturellen und künstlerischen Kreise aufgestiegen, so fiel es ihm schwer, in Wien wieder Anschluss zu knüpfen. Die schlechte Auftragslage im Literaturmarkt führte zu einem geringen Einkommen und dazu kam der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914, wodurch eine langersehnte Auswanderung nach Rom zunichtegemacht wurde. Seine tiefe Identifizierung zum Deutschen Reich und dessen Zusammenbruch führten bei von Bayros zu schweren Depressionen in den letzten Lebensjahren. Zwar konnte er mit Illustrationen zu Dantes Klassiker "Göttliche Komödie" 1921 noch mal einen durchschlagenden Erfolg verzeichnen, allerdings hatte die Arbeit an den Zeichnungen ihn körperlich und seelisch erschöpft, sodass er noch während der Schaffensphase zu dem Werk einen körperlichen Zusammenbruch erlitt. Dazu kamen finanzielle Probleme durch die Entwertung der österreichischen Krone, die ihm bis zu seinem Lebensende verfolgten. Franz von Bayros starb im Jahr 1924 verarmt in Wien.
Wenn man als Maler und Zeichner des Dekadentismus bezeichnet wird, so kann man sich denken, dass die Werke dieses Künstlers sich nicht durch harmlose Landschaftsmalereien auszeichnen. Der österreichische Grafiker, Illustrator und Maler Franz von Bayros wurde vor allem für seinen sinnlichen Illustrationen zu zahlreichen Klassikern erotischer Literatur bekannt. Doch trotz der teils drastischen Motive wie sexuelle Akte von Frauen mit Tieren und mythischen Geschöpfen, wirken von Bayros Werke nie abwertend oder verletzend, sondern beeindrucken durch sein Kompositionstalent, der Detailverliebtheit, den feinen Stil und der Sterilisierung der Frau zum schönsten Objekt der Welt.
Franz von Bayros wurde 1866 in Zagreb geboren. Seine Familie gehörte dem Adel an und viele seiner Vorfahren nahmen ranghohe Militärposten im Dienst der Habsburger ein. Von Bayros interessierte sich jedoch nur wenig für Militär und viel mehr für Malerei und Kunst. Schon als Jugendlicher faszinierte ihn die Schönheit und Eleganz von Frauen und schnell wurden sie zu seinem zentralen Motiv. Nach seiner Ausbildung in Wien siedelte von Bayros für viele Jahre nach München über, die damalige Kunstmetropole des Deutschen Reiches und gleichzeitig lebhafte Verlagsstadt. Als Zeichner und Illustrator für zahlreiche Bücher konnte sich der Künstler schnell einen Namen machen und mit Besuch einer berühmten Kunstschule in Dachau und in München entwickelte von Bayros seinen ganz eigenen, einzigartigen Stil. Es folgten erfolgreiche Ausstellungen, noch mehr Auftragsarbeiten für Bücher und Klassiker und vor allem eine ausgeprägte Liebe zum Rokoko. Seine offensichtlich sexuellen und wenig subtilen Zeichnungen begeisterten und schockierten die Kunstszene zugleich, bis es den politischen Organen im Deutschen Reich zu viel wurde. 1911 übte die Zensur Druck auf von Bayros aus und er musste München schließlich verlassen und nach Wien zurückkehren.
War von Bayros in München in die höchsten kulturellen und künstlerischen Kreise aufgestiegen, so fiel es ihm schwer, in Wien wieder Anschluss zu knüpfen. Die schlechte Auftragslage im Literaturmarkt führte zu einem geringen Einkommen und dazu kam der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914, wodurch eine langersehnte Auswanderung nach Rom zunichtegemacht wurde. Seine tiefe Identifizierung zum Deutschen Reich und dessen Zusammenbruch führten bei von Bayros zu schweren Depressionen in den letzten Lebensjahren. Zwar konnte er mit Illustrationen zu Dantes Klassiker "Göttliche Komödie" 1921 noch mal einen durchschlagenden Erfolg verzeichnen, allerdings hatte die Arbeit an den Zeichnungen ihn körperlich und seelisch erschöpft, sodass er noch während der Schaffensphase zu dem Werk einen körperlichen Zusammenbruch erlitt. Dazu kamen finanzielle Probleme durch die Entwertung der österreichischen Krone, die ihm bis zu seinem Lebensende verfolgten. Franz von Bayros starb im Jahr 1924 verarmt in Wien.