Manche Maler waren als Künstler und Geistesgrößen derart multi-talentiert, dass man sich unwillkürlich fragt, wann und wo sie eigentlich Zeit zum Malen hatten. Benedito Calixto de Jesus, ein Maler aus Brasilien, wird auf der portugiesischen Wikipedia-Seite als "Maler, Zeichner, Fotograf, Historiker, Dekorateur, Kartograf und Amateurastronom" vorgestellt - quasi ein Universalgelehrter seiner Zeit. Geboren 1853 in Itanháem unweit von Sao Paulo, besuchte er nicht etwa - wie die meisten Künstler seiner Zeit - die "kaiserliche Akademie der schönen Künste" in Rio de Janeiro; Calixto war ein Autodidakt und blieb stets seiner Heimatregion Sao Paulo verbunden. Er lebte seit 1881 in der Hafenstadt Santos und galt (lange Zeit vor der Ära das Fußballers Pelé) als deren berühmtester Einwohner.
Benedito Calixto malte vor allem Stadt- und Landschaftsbilder, er hatte ein Faible für einfache Menschen in traditioneller oder Festtagskleidung. Seinen bekanntesten Werke aber sind historischen oder zeitgeschichtlichen Sujets gewidmet. Hierzu zählen "Die Ausrufung der Republik", worin die Feierstunde im Moment der Salutschüsse gezeigt wird (Kaiser Pedro II war 1889 durch einen Militärputch gestürzt worden) und "Der Schiffbruch der SS Sirio", der eine Gruppe betender Priester inmitten verzweifelter Menschen zeigt. Auf diesem Schiff kamen 1906 bei Cartagena (Spanien) etwa 200 Menschen, meist italienische Emigranten auf dem Weg nach Argentinien, ums Leben. Eine Gruppe katholischer Würdenträger (darunter die brasilianischen Erzbischöfe von Sao Paulo und Porto Alegre) verhielt sich vorbildlich, segnete die Passagiere und bezahlten ihr Ausharren teilweise mit dem Leben, während sich der Kapitän und Teile der Besatzung bei erster Gelegenheit selbst in Sicherheit brachten. In Italien blieb die Katastrophe unvergessen, zuletzt wurde sie 2012 anlässlich der "Costa-Concordia-Affäre" diskutiert.
Auch Calixtos Porträts historischer Persönlichkeiten waren sehr begehrt. Zu seinen Meisterwerken zählen jene von Domingos Jorge Velho (eines jener Glücksritter, die um 1700 das Hinterland von Sao Paulo entdeckten und eroberten) sowie von Martim Alfonso de Sousa (Begründer der ersten Siedlung unweit von Sao Paulo und erster Gouverneur Brasiliens für die portugiesische Krone) oder dem Staatsmann und Mineralogen José Bonifácio Andrade e Silva.
Wie es sich für seinen Namen gehört (er bedeutet auf Deutsch "Jesu gesegneter Kelch"), waren religiöse Themen das dritte Standbein des Benedito Calixto de Jesus. Calixto starb 1927 im Alter von 76 Jahren in Sao Paulo.
Manche Maler waren als Künstler und Geistesgrößen derart multi-talentiert, dass man sich unwillkürlich fragt, wann und wo sie eigentlich Zeit zum Malen hatten. Benedito Calixto de Jesus, ein Maler aus Brasilien, wird auf der portugiesischen Wikipedia-Seite als "Maler, Zeichner, Fotograf, Historiker, Dekorateur, Kartograf und Amateurastronom" vorgestellt - quasi ein Universalgelehrter seiner Zeit. Geboren 1853 in Itanháem unweit von Sao Paulo, besuchte er nicht etwa - wie die meisten Künstler seiner Zeit - die "kaiserliche Akademie der schönen Künste" in Rio de Janeiro; Calixto war ein Autodidakt und blieb stets seiner Heimatregion Sao Paulo verbunden. Er lebte seit 1881 in der Hafenstadt Santos und galt (lange Zeit vor der Ära das Fußballers Pelé) als deren berühmtester Einwohner.
Benedito Calixto malte vor allem Stadt- und Landschaftsbilder, er hatte ein Faible für einfache Menschen in traditioneller oder Festtagskleidung. Seinen bekanntesten Werke aber sind historischen oder zeitgeschichtlichen Sujets gewidmet. Hierzu zählen "Die Ausrufung der Republik", worin die Feierstunde im Moment der Salutschüsse gezeigt wird (Kaiser Pedro II war 1889 durch einen Militärputch gestürzt worden) und "Der Schiffbruch der SS Sirio", der eine Gruppe betender Priester inmitten verzweifelter Menschen zeigt. Auf diesem Schiff kamen 1906 bei Cartagena (Spanien) etwa 200 Menschen, meist italienische Emigranten auf dem Weg nach Argentinien, ums Leben. Eine Gruppe katholischer Würdenträger (darunter die brasilianischen Erzbischöfe von Sao Paulo und Porto Alegre) verhielt sich vorbildlich, segnete die Passagiere und bezahlten ihr Ausharren teilweise mit dem Leben, während sich der Kapitän und Teile der Besatzung bei erster Gelegenheit selbst in Sicherheit brachten. In Italien blieb die Katastrophe unvergessen, zuletzt wurde sie 2012 anlässlich der "Costa-Concordia-Affäre" diskutiert.
Auch Calixtos Porträts historischer Persönlichkeiten waren sehr begehrt. Zu seinen Meisterwerken zählen jene von Domingos Jorge Velho (eines jener Glücksritter, die um 1700 das Hinterland von Sao Paulo entdeckten und eroberten) sowie von Martim Alfonso de Sousa (Begründer der ersten Siedlung unweit von Sao Paulo und erster Gouverneur Brasiliens für die portugiesische Krone) oder dem Staatsmann und Mineralogen José Bonifácio Andrade e Silva.
Wie es sich für seinen Namen gehört (er bedeutet auf Deutsch "Jesu gesegneter Kelch"), waren religiöse Themen das dritte Standbein des Benedito Calixto de Jesus. Calixto starb 1927 im Alter von 76 Jahren in Sao Paulo.
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